Der unbekannte Albert Schweitzer: Der Musiker

Samstag, 13. September 2025, 18 Uhr
Albert-Schweitzer-Gemeindezentrum, Albert-Schweitzer-Allee 44, 65203 Wiesbaden-Biebrich
Gesprächsabend (nicht nur für Musiker) mit dem Schweitzer-Kenner Rainer Noll, der für den erkrankten Musik- und Kulturwissenschaftler Dr. Wolf Kalipp (Soest) einspringt.
Es geht um eine kaum oder nicht mehr bekannte Seite Albert Schweitzers: der Musiker (mit Tonbeispielen).
Eintritt frei, Spende willkommen.
„Bach à la Albert Schweitzer und Uraufführung“
Ein Gesprächskonzert mit Rainer Noll am Sonntag, dem 14. September um 17 Uhr
in der Oranier-Gedächtniskirche, Adolf-Todt-Str. 9, 65203 Wiesbaden-Biebrich,
zum 150. Geburtstag und 60. Todestag von Albert Schweitzer
Albert Schweitzer, der Urwaldarzt – so kennen ihn die meisten. Aber die wenigsten wissen, dass er zu seiner Zeit auch ein bedeutender Organist war, der bereits vor dem Ersten Weltkrieg ein epochemachendes Buch über Johann Sebastian Bach geschrieben hatte. Noch heute sind Schallplattenaufnahmen von ihm im Handel. Doch seine Interpretation steht völlig im Widerspruch zum Zeitgeist.
Der mit Schweitzers Orgelspiel seit seiner Kindheit vertraute Rainer Noll will versuchen, den Geist Schweitzers zur Debatte zu stellen und Aspekte seiner Interpretation aufzuzeigen, die im heutigen Mainstream verloren zu gehen drohen. Dazu will er sich u.a. Bachs Präludien und Fugen h-moll BWV 544 und a-moll BWV 543 bedienen, um den unzeitgemäßen Schweitzer als Herausforderung an unsere Zeit zu aktualisieren.
Zu diesem Anlass hat der holländische Komponist Dick Troost (*1949) eine „Intro & Chaconne A-S-C-H“ komponiert, die außer den Initialen Schweitzers den allabendlich in Lambarene gesungenen Choral „Zionsstille soll sich breiten“ aus dem Elsässischen Gesangbuch sowie das B-A-C-H-Motiv verarbeitet.
Als ein Höhepunkt wird dieses Werk hier in Gegenwart des Komponisten uraufgeführt. b

Zum Interpreten:
Rainer Noll (*1949) lebt im von ihm renovierten, im Mittelalter zum Kloster Eberbach im Rheingau gehörenden „Erbacher Hof“ in Wiesbaden-Nordenstadt, dem Stammsitz seiner Bauernfamilie, wo er 1990 bis 2011 die beliebten „Torhauskonzerte“ und „Musikalischen Weinproben“ veranstaltete. Nach Physik und Mathematik studierte er Musik in Siena (bei Fernando Germani), Hamburg und Frankfurt/Main. 1972 bis 2014 Kantor an St. Martin in Kelsterbach. Konzerte, Schallplatten- und Rundfunkaufnahmen, Vorträge und Veröffentlichungen in Europa, den USA und Japan. Inspiriert vom Orgelideal Schweitzers konzipierte er 1973 die neue Orgel der Ev. Kirche in Wiesbaden-Bierstadt. 1982-92 ordnete und katalogisierte er Schweitzers musikalischen Nachlass in dessen Haus in Günsbach (Elsass).